Es gibt es so unterschiedliche Handlettering Techniken, die gerade auch für Einsteiger und Fortgeschrittene richtig spannend sind. Diese Techniken machen Handletterings lebendig und sorgen dafür, dass du ganz verschiedene Oberflächen in verschiedenen Look belettern kannst.
Grundsätzlich lassen sich die meisten Lettering-Techniken in Handlettering und Brush Lettering Techniken unterteilen. Und einige kreative Lettering-Techniken kannst du in beiden Bereichen unterbringen. Hier zeige ich dir heute meine liebsten Techniken und verrate dir, was es noch für weitere wunderbare Lettering-Möglichkeiten gibt.
Handlettering
Beim Handlettering dreht sich alles rund um einfache Stifte, wie Bleistift, Fineliner, Filzstifte, Acrylmarker und, und, und. Und hier kannst du richtig kreativ mit Buchstaben werden. Denn beim Handlettering geht es darum Buchstaben hübsch zu kombinieren, schön in Szene zu setzen und einfach mal etwas auszuprobieren.
Wenn du einfach mal drauflos testen möchtest, dann versuche doch einfach mal einen Buchstaben in zehn, 20 oder sogar 50 verschiedenen Varianten zu gestalten. Das macht wahnsinnig viel Spaß und man entdeckt dabei ganz verschiedene tolle Gestaltungsmöglichkeiten. Denn hier kannst du normale Druckschrift genauso wie Schreibschrift zeichnen.
Das Beste am Handlettering ist übrigens, dass du mit dieser Technik und den passenden Stiften auch auf ganz unterschiedlichen Oberflächen lettern kannst.
Mehr zu den passenden Handlettering-Stiften findest du übrigens im Beitrag Was sind Handlettering Stifte?.
Zum Handlettering gehört übrigens die wunderbare Technik Faux Calligraphy mit der du den Brush Lettering bzw. Kalligraphie-Look nachahmst.
Faux Calligraphy
Eine besonders spannende Technik beim Handlettering ist Faux Calligraphy oder aufDeutsch Falsche Kalligrafie. Hierbei ahmst du mit Handlettering Stiften die schmalen Aufstriche und breiten Abstriche wie beim Schreiben mit einer Kalligraphie-Feder nach und somit auch das Brush Lettering. Diese Handlettering Technik kommt genau dann zum Einsatz, wenn du keine Brush Pens verwenden kannst, zum Beispiel wegen der Oberfläche oder weil du schlichtweg die Umrandungen zeichnen möchtest.
Der Trick bei der Faux Calligraphy ist zuerst mit deinem Stift die Schrift, mit ausreichend Platz in und zwischen den Buchstaben, vorzuzeichnen. Anschließend, je nach Platz, setzt du links oder rechts am Buchstaben immer dort, wo du mit dem Stift nach unten zeichnest, zusätzlich eine zweite parallel verlaufende Linie an. Anschließend kannst du die Zwischenräume der Linien ausmalen. Und schon bist du fertig.
Wenn du diese Technik beherrschst, dann hast du die Grundlagen fürs Brush Lettering bereits gelegt, denn du hast dich schon mit den schmalen Aufstrichen und breiten Abstrichen beschäftigt.
Und mit dieser Technik kannst du Brush Letterings auf allen Oberflächen fälschen. Gerade, wenn du mal auf Glas, Holz oder Steinen letterst, kann das extrem wichtig werden, denn es gibt kaum Brush Pens die auf diesen Oberflächen lettern. Oder auch sobald du zu Acrylmarkern oder Buntstiften und Filzstiften greifst, genau dann kannst du mit der Faux Calligraphy tolle Letterings gestalten. Hier sind drei Beispiele von Lettering-Projekten, die mit dieser Technik gestaltet sind.
Du siehst, man kann einfach auf allen Oberflächen lettern und es tatsächlich so aussehen lassen, als ob die Schrift kalligrafiert ist.
Brush Lettering
Eine der beliebtesten Techniken ist das Brush Lettering. Hier letterst du mit speziellen Brush Pens und orientierst dich an den schmalen Aufstrichen und breiten Abstrichen. Um diese Technik zu erlernen bedarf es einiger Übung. Mit dem richtigen Material kommst du da aber recht schnell rein und kannst mit der Zeit tolle Letterings gestalten. Wenn du mehr zum Brush Lettering Material erfahren möchtest, dann schau dir doch gern auch den Beitrag Welche Brush Pens für Anfänger?, den Beitrag Welches Papier für Handlettering? und auch unseren großen Überblick mit über 30 Brush Pens im Vergleich an.
Damit du beim Thema Brush Lettering richtig einsteigst, ist es wichtig mit sogenannten Aufwärmübungen, wie Aufstrichen, Abstrichen, Bögen und umgekehrten Bögen, Ovalen und so weiter, zu starten. Diese helfen dir dabei dich an die unterschiedlichen Strichstärken zu gewöhnen. Wichtig ist, immer wenn du mit dem Stift nach oben gehst, letterst du einen dünnen Aufstrich, wenn du nach unten gehst, letterst du einen dicken Abstrich. Die Übergänge dabei sollen fliesend aussehen und nicht zu abgehakt wirken. Du erreichst diese Abwechslung ausschließlich über unterschiedlichen Druck auf den Brush Pen. Und genau das lernst du mit der Übung.
Eine besondere Lettering Technik beim Brush Lettering ist das Watercolor Lettering. Hier gestaltest du Brush Letterings mit Pinsel und (flüssiger) Aquarellfarbe.
Watercolor Lettering
Watercolor Lettering ist eine Brush Lettering Technik bei der du im Grunde nur auf Pinsel, Aquarellfarbe und Aquarellpapier statt auf Brush Pens zurückgreifst. Die Techniken ähneln sich, auch wenn der Pinsel zwar in einem etwas anderen Winkel gehalten wird und Pinsel natürlich von Haus aus noch deutlich flexibler sind als Brush Pens mit Filzstift- oder Finelinerspitze. Beim Watercolor Lettering entstehen zauberhafte Aquarell-Looks. Als Faustformel gilt: Je rauer das Aquarellpapier, desto stärker der Watercolor Look, aber auch desto schwieriger das Lettern.
Ich rate übrigens auch meinen Workshopteilnehmern immer, einfach mal das Lettern mit Pinsel und Farbe auszuprobieren, wenn es mit den Brush Pens nicht so ganz klappt. Denn es ist schlichtweg einfacher, als du vielleicht im ersten Moment erwartest.
Blending-Technik
Kennst du diese zauberhaften Letterings mit den schicken Farbübergängen und Farbverläufen? Diese Handlettering Technik nennt sich Blending! Und sie hat es richtig in sich. Du kannst unglaublich wirkungsvolle Letterings gestalten. Hauptsächlich werden Brush Letterings hiermit kreativ umgesetzt, du kannst aber genauso gut auch Handletterings mit etwas breiteren Buchstaben gestalten.
Beim Blending, auf Deutsch Mischen, werden wie der Name schon verrät, zwei oder mehr Farben miteinander vermischt. Die Übergänge dabei werden fließend und es enstehen dabei wunderbare Farbverläufe und -übergänge.
Du kannst dafür entweder einen Blender, also einen farblosen Stift, der entsprechenden Marke oder Wasser und einen schmalen Pinsel oder auch einen feinen Wassertankpinsel verwenden. Welche Variante dir am Besten liegt, kannst du einfach nach und nach ausprobieren.
Bounce Lettering
Bounce Lettering sieht man meistens im Zusammenhang mit Brush Lettering, du kannst es aber genauso gut auch mit Handlettering kombinieren. Diese Technik sieht zuerst etwas kompliziert aus, mit etwas Übung uns Ausprobieren kommst du dort aber ganz gut rein und kannst tolle Letterings gestalten. Diese Technik kannst du ausprobieren, wenn du das Lettering schon ein wenig beherrscht und Worte lettern kannst.
Beim Lettering liegen ja normalerweise alle Buchstaben auf einer Grundlinie. Beim Bounce Lettering variierst du diese Grundlinie nach oben und unten in einem Wort und lässt damit die Buchstaben tanzen, daher auch der Name Bounce Lettering. Im Beispiel oben mit dem Wort hello habe ich die Grundlinie für h und eines der l’s weiter nach unten gesetzt und auch das e, das erste l und das o liegen nicht ganz auf einer Linie.
Mit dieser Technik wirken deine Letterings ganz schnell richtig lebendig. Und hier gilt übrigens: Weniger ist oft mehr, also einfach austesten und herausfinden, welche Varianten dir am besten gefallen.
Und welche Handlettering Techniken gibt es sonst noch?
So wunderbare Techniken und es gibt noch so viel mehr, die du auch schon als Anfänger oder als etwas fortgeschrittenerer Anfänger einfach mal ausprobieren kannst.
Hast du schon mal von 3D Letterings gehört? Früher in der Schulzeit habe ich mich oft schon daran versucht Buchstaben perspektivischer wirken zu lassen durch verschiedene 3D Effekte. Solche Letterings lohnen sich definitiv auszuprobieren.
Ribbon Lettering ist ein aktueller und heißgeliebter Trend, der nun auch in Deutschland richtig Fuß fasst. Beim Ribbon Lettering gestaltest du ein Brush Lettering als ob es aus einem Band geformt wird. Das sieht zauberhaft aus und macht richtig was her.
Chalk Lettering: Auch mit Tafel und Kreide kann man tolle Letterings und Effekte gestalten. Und wer nicht zur klassischen Kreide greifen mag, es gibt hierfür auch wunderbare Kreidestifte mit denen man solche Effekte gestalten kann.
iPad Lettering & digitales Lettering darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen, denn über den Stift und das Papier hinaus kann man auch digital unfassbar schöne Letterings gestalten. Sei es nun mit dem iPad, mit einem Grafik Tablet & PC oder reine Letteringgestaltung in einem Grafikprogramm für Vektoren, hier kann man richtig viel umsetzen.
Und was ist deine liebste Handlettering Technik?
Du siehst, ich kann hier ewig weiterschreiben. Jetzt interessiert mich aber, welches deine liebste Handlettering Technik ist und warum. Verrate es mir doch gern in den Kommentaren, ich bin gepannt.
Dorothea